BIOSS
Centre for Biological Signalling Studies

Isolierte DNA, leuchtende Moleküle, muntere Glockentierchen

Beim Girls‘ Day im Freiburger Signalhaus lernten 18 Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren BIOSS und die Signalforschung kennen.


Beim Girls‘ Day im Freiburger Signalhaus lernten 18 Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren BIOSS und die Signalforschung kennen


„Habt ihr das gesehen? Es ist gehüpft!“ Sechs Mädchen stehen im Labor der Arbeitsgruppe Reth und blicken gebannt auf einen Bildschirm. Sarah Keim zeigt ihnen, wie ein Glockentierchen im Heuaufguss unter dem Mikroskop aussieht. Das Tierchen hat seinen langen Stiel ausgestreckt, zieht ihn langsam wieder zusammen und lässt sich auf dem Bildschirm beim Fressen beobachten. Die Einzeller sind nicht die einzigen Zellen oder Tiere, denen die Mädchen an diesem Tag begegnen. Die jungen Teilnehmerinnen besuchen die Toolbox mit Dr. Nicole Gensch, die Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Max Ulbrich und Dr. Marco Cavallari in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Reth.


Mädchen für Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik begeistern: Viele Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland öffnen am Girls‘ Day, dem Mädchen-Zukunftstag, ihre Türen für Schülerinnen ab der fünften Klasse. Das BIOSS Centre for Biological Signalling Studies hat sich zum sechsten Mal beteiligt und interessierte Mädchen eingeladen. Sie teilen sich in drei Gruppen auf und besuchen nacheinander die Stationen.

Bei Marco Cavallari schauen sich die Mädchen einen Heuaufguss sowie menschliche B-Zellen an, die ein wichtiger Bestandteil des Körperabwehrsystems sind. Sie lernen die Arbeit und typische Handgriffe im Labor kennen. Die Schülerinnen üben zum Beispiel das Pipettieren, übertragen menschliche Zellen in einem Nährmedium von einem Wachstumsbehälter in ein Röhrchen und trennen die Zellen in der Zentrifuge von der Flüssigkeit. Außerdem lernen sie, was tote von lebenden Zellen unterscheidet.

Im Labor von Max Ulbrich sind Amphibien die Stars: „Ich liebe Frösche!“, quiekt eine der angehenden Nachwuchsforscherinnen und beobachtet die Tiere in ihren Terrarien. Ein paar Minuten später dürfen sich die Mädchen die Froscheier unter dem Mikroskop angucken. Danach geht ihr Blick sogar noch tiefer, in molekulare Ebenen: Sie beobachteten leuchtende Moleküle in einer Frosch-Eizelle unter dem Fluoreszenzmikroskop. Zudem zeigt Max Ulbrich ihnen, wie Fluoreszenz mit Laserstrahlen entsteht.

In der Toolbox lernen die Mädchen, wie man DNA aus Erdbeeren oder Bakterien isoliert. Auch hier lernen sie wichtige Arbeitstechniken kennen und dürfen alles ausprobieren: Sie zerkleinern die Erdbeeren, lösen die Zellmembranen mit Isolierungspuffer auf, erhitzen sowie filtern die Mischung, geben Alkohol hinzu und machen schließlich die DNA sichtbar. Zuletzt dürfen die Schülerinnen noch Bakterien unter dem UV-Licht betrachten, die das BIOSS-Logo zum Leuchten bringen. Und wie hat es ihnen gefallen? „Die Arbeit im Labor war cool“, sagt die 16-jährige Caroline. Was sie später werden wollen, wissen die Mädchen allerdings noch nicht. Vielleicht hat aber die eine oder andere zukünftige Signalforscherin bei diesem Girls‘ Day zum ersten Mal Labor-Luft geschnuppert.

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