BIOSS
Centre for Biological Signalling Studies

Heisenbergprofessur für Sebastian Arnodl

Arbeitsgruppe befasst sich mit Fragen zur Spezifizierung und Differenzierung von Stamm- und Vorläuferzellen
Sebastian Arnold. Foto: Jürgen Gocke

Der Mediziner Dr. Sebastian Arnold tritt zum 15. Dezember 2017 die neu eingerichtete Heisenberg-Professur für Regenerative Pharmakologie an der Universität Freiburg an. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Förderung ist auf bis zu fünf Jahre angelegt und im Falle einer positiven Evaluation mit der Übernahme auf eine dauerhafte Professur an der Medizinischen Fakultät verbunden. Arnolds Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Fragen zur Spezifizierung und Differenzierung von Stamm- und Vorläuferzellen während der Embryonalentwicklung und bei Erwachsenen.

Stamm- und Vorläuferzellen bilden die Grundlage für die embryonale Entwicklung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpers. Diese Zellen haben zunächst viele Entwicklungsmöglichkeiten, die aber während der Embryonalentwicklung schrittweise eingeschränkt werden, bis sich die Stamm- und Vorläuferzellen zu einem definierten Zelltypus ausgebildet haben. Meist sind diese Entwicklungsentscheidungen unumkehrbar und bleiben ein Leben lang für die einzelne Zelle sowie für alle Tochterzellen, die aus ihr durch Zellteilung entstehen, erhalten. Dies bedeutet, dass Zellen sich ihre zelluläre Identität „merken“ können. Ausnahmen hiervon bilden gewebespezifische Stamm- und Vorläuferzellen, die sich auch im erwachsenen Organismus finden lassen und deren Entwicklungsmöglichkeiten weniger eingeschränkt sind. Diese tragen zur Aufrechterhaltung und Regeneration durch die Bildung unterschiedlicher Zelltypen bei. Weitere Ausnahmen können krankhaft veränderte Zellen darstellen, die teilweise ihre zelluläre Identität verloren haben – am offenkundigsten zeigt sich dies bei bösartigen Tumorerkrankungen.

Das Ziel von Arnolds Arbeitsgruppe ist zu verstehen, wie zelluläre Identität festgelegt, dauerhaft erhalten und gegebenenfalls auch pharmakologisch beeinflusst werden kann. Mit dem neuen Wissen wollen die Forscherinnen und Forscher künftig gezielt Einfluss auf zelluläre Identität nehmen können – sei es, um Geweberegeneration zu unterstützen oder um krankhafte Zellen, die ihre zelluläre Identität verloren haben, zu beeinflussen.

Sebastian Arnold studierte an der Universität Freiburg Humanmedizin und verfasste seine Promotionsarbeit am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik. Von 2010 an leitete er eine von der DFG geförderte Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe bei Prof. Dr. Gerd Walz in der Inneren Medizin, Abteilung für Nephrologie des Universitätsklinikums Freiburg. Seit 2016 leitet er eine Forschungsgruppe am Institut für Experimentelle & Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Er ist Mitglied der Sonderforschungsbereiche „Kontrolle der Zellmotilität bei Morphogenese, Tumorinvasion und Metastasierung“ und „Nierenerkrankungen – vom Gen zum Mechanismus“, Vorstandsmitglied der Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin und assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies der Universität Freiburg.

 

Weitere Informationen zu Sebastian Arnold

www.arnold-lab.com