BIOSS
Centre for Biological Signalling Studies

Zehn Jahre exzellente Forschung

Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin und BIOSS Centre for Biological Signalling Studies richten gemeinsames Symposium aus
Hanna Wagner und Marco Cavallari sind federführend im Organisationsteam für das Symposium „Signals from the Invisible."
Foto: Patrick Seeger

Zwei Exzellenzeinrichtungen feiern ihr zehnjähriges Bestehen: Die Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SGBM) und der Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies veranstalten vom 18. bis zum 20. Oktober 2017 das internationale Symposium „Signals from the Invisible". Anmeldungen sind noch bis zum 31. Juli 2017 möglich.

Sichtbar machen, was sonst weder mit dem Auge noch mit dem Mikroskop zu sehen ist: Mit diesem Ziel befasst sich das Symposium „Signals from the Invisible", mit dem die beiden Institutionen der Universität Freiburg, die in den ersten beiden Runden des Exzellenzwettbewerbs erfolgreich waren, vom 18. bis zum 20. Oktober 2017 im Forum Merzhausen ihr zehntes Jubiläum feiern. „Im Mittelpunkt stehen neue Techniken und Methoden, mit denen wir die Signalwege in Zellen in der Nanodimension beobachten und erforschen können", sagt Hanna Wagner, Biologin und Doktorandin an der Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SGBM). „Wir freuen uns, dass wir internationale Spitzenforscherinnen und -forscher aus Nanotechnologie und Signalforschung für das Symposium gewonnen haben", ergänzt Dr. Marco Cavallari, Biologe und Lecturer am Exzellenzcluster BIOSS Centre for Biological Signalling Studies. „Das Programm zeigt damit den aktuellsten Stand dessen, was derzeit auf diesem Gebiet möglich ist." Dazu zählt zum Beispiel, wie sich Bewegungen bei einer Auflösung von zehn bis hundert Nanometern im Elektronenmikroskop erfassen lassen – ein Nanometer ist der Millionste Teil eines Millimeters.

Eineinhalb Jahre Vorlauf

Marco Cavallari und Hanna Wagner sind federführend in dem Organisationsteam, dem fünf weitere junge Forscherinnen und Forscher der SGBM angehören und dem das BIOSS-Office unterstützend zur Seite steht. Die Gruppe hat die Arbeit vor etwa einem Jahr aufgenommen. So viel Vorlauf ist nötig, wenn eine international hochkarätig besetzte Veranstaltung mit 400 bis 500 Teilnehmenden ein Erfolg werden soll. Einen geeigneten Tagungsort finden, die Vortragenden mindestens ein Jahr vor dem Termin anfragen, die Finanzierung planen und Sponsoren gewinnen, das Catering zusammenstellen, eine Website gestalten und, und, und: „Wir haben unglaublich viel über Projektmanagement gelernt", sagt Hanna Wagner. „Das ist für die berufliche Zukunft auf jeden Fall ein Gewinn." Das Team hat sich die Arbeit in mehrere Pakete aufgeteilt und trifft sich etwa einmal im Monat, um die nächsten Schritte zu besprechen – aktuell beispielsweise die Organisation eines Abendevents im Peterhofkeller, das dem Netzwerken und dem lockeren Austausch in entspannter Atmosphäre dienen soll.

Alle Interessierten sind willkommen

Das Zielpublikum sind vor allem Mitglieder der beiden Exzellenzeinrichtungen, insbesondere Doktorandinnen und Doktoranden. Diese haben unter anderem die Chance, ihre Arbeit mit einem Poster oder sogar einem Kurzvortrag zu präsentieren und Rückmeldungen von internationalen Expertinnen und Experten zu bekommen. „Das Symposium ist aber offen für alle Interessierten", betont Marco Cavallari. „Beispielsweise sind Studierende, die schon früh im Studium wissen, dass sie sich für die Signalforschung interessieren, weil sie vielleicht einmal in die Krebsforschung einsteigen möchten, bei uns ebenfalls herzlich willkommen." Für Promovierende an der SGBM ist der Eintritt frei; die Tagungsgebühr beträgt für Studierende 100 Euro, für BIOSS-Mitglieder 150 Euro und für alle anderen Teilnehmenden 200 Euro. Die Anmeldung ist noch bis zum 31. Juli 2017 über die Website zum Symposium möglich.

Exzellent geprägt

Sowohl für Hanna Wagner als auch für Marco Cavallari gilt: Die Freiburger Exzellenzeinrichtungen haben ihren bisherigen wissenschaftlichen Werdegang entscheidend mitgeprägt. Cavallari forschte zuvor in den USA und lernte in seinem dortigen Labor BIOSS-Sprecher Prof. Dr. Michael Reth kennen. Seit zweieinhalb Jahren ist er nun Lecturer bei BIOSS und Mitglied in Reths Arbeitsgruppe. Dort erforscht er das Verhalten von B-Zell-Rezeptoren auf der Nanoebene; diese Rezeptoren erkennen fremde Moleküle wie etwa Krankheitserreger oder Impfstoffe und aktivieren die B-Zelle, auf deren Oberfläche sie sich befinden, damit diese Antikörper produziert. „Die Zusammenarbeit der BIOSS-Arbeitsgruppen, die wöchentlichen BIOSS-Seminare und das Signalhaus selbst dienen als Kommunikationsplattform und unterstützen die Mitglieder in ihren Forschungs- und Karrierevorhaben", sagt Cavallari.
Wagner hat zunächst als Studentin und während ihrer Diplomarbeit als Betreuerin mit dem BIOSS-Team an „international Genetically Engineered Machine" (iGEM), einem internationalen Studierendenwettbewerb auf dem Gebiet der Synthetischen Biologie, teilgenommen. Sie forscht bei BIOSS im Labor von Prof. Dr. Wilfried Weber an Proteinen, die Materialien zu neuen Eigenschaften verhelfen: etwa, dass sie Giftstoffe in Lebensmitteln aufspüren oder Medikamente kontrolliert am Zielort freisetzen. Ihre Promotion absolviert sie an der SGBM. Ob Infrastruktur, Organisation, Soft-Skills-Programm, kollegialer Austausch oder Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind: „Mir hätte nichts Besseres passieren können."