BIOSS
Centre for Biological Signalling Studies

Bekämpfung von chronischen Autoimmunerkrankungen

BIOSS Member Prof. Dr. Sitaru ist an internationalem Forschungsprojekt beteiligt.

BIOSS Member Prof. Dr. Sitaru ist an internationalem Forschungsprojekt beteilig.


Unter der Leitung der Semmelweis Universität in Budapest, Ungarn, hat ein internationales Konsortium von elf angesehenen akademischen und industriellen Forschungsorganisationen aus Europa und Brasilien ein Forschungsprojekt gestartet, um neue Wege zur Bekämpfung von chronischen Autoimmunerkrankungen wie rheumatische Arthritis zu entwickeln. Finanziell unterstützt von dem 7. Research Framework Programme der Europäischen Union verspricht dieses Projekt, entzündungshemmende Medikamente mit einem neuartigen Wirkungsmechanismus zu entwickeln.


Chronische Autoimmunerkrankungen wie rheumatische Arthritis betreffen eine von 100 Personen und verursachen einen Verlust der Lebensqualität bei den Betroffenen sowie eine große Belastung der Gesundheitssysteme weltweit. Die zurzeit möglichen Behandlungsstrategien verursachen zwar weder signifikante Nebenwirkungen noch sind sie besonders teuer, aber über ein Drittel der Patienten spricht nicht auf diese Therapien an. Mitglieder des Konsortiums haben neue Details entdeckt, wie sich Autoimmunerkrankungen entwickeln und wollen dieses Wissen zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien verwenden. „Das ist für die beteiligten europäischen und brasilianischen Wissenschaftler eine einzigartige Möglichkeit, ihr gegenwärtiges Verständnis von chronische Entzündungserkrankungen in neue therapeutische Strategien zu übertragen, welche die Lebensqualität der Betroffenen steigern können“, sagt Attila Mócsai, Koordinator der Konsortiums und assoziierter Professor an der Semmelweis Universität Budapest.

Prof. Sitaru

Die Rolle der Kinasen der Src-Familie bei Autoimmunerkrankungen

In Zusammenarbeit mit Mócsai und anderen Gruppen des Konsortiums wird das Labor von BIOSS Member Prof. Dr. Cassian Sitaru von der Abteilung für Dermatologie des Universitätsklinikums Freiburg erforschen, welche Rolle die Klasse von interzellulären Signalmolekülen, der sogenannten Kinasen der Src-Familie, bei Autoimmunerkrankungen spielen. Zusammen mit Biotechnologie-Firmen, die ebenfalls Mitglieder des Konsortiums sind, entwickeln die Gruppen Inhibitoren der Kinasen der Src-Familie, um entzündende Reaktion in Zellkulturen zu stoppen. Das Konsortium will darüber hinaus diese Verbindungen in Tiermodellen von chronischen Autoimmunerkrankungen analysieren und verbessern.

Das Forschungsprojekt will Verbindungen zwischen EU und Brasilien stärken

Die einzigartige Expertise der Konsortiumsmitglieder im Bereich der In Vitro- und In Vivo-Modellen von Entzündungen wird entscheidend in diesem Projekt sein. Darüber hinaus will das Projekt die Verbindung zwischen Europa und Brasilien, ein Land mit der weltgrößten steigenden Wirtschaft und mit signifikanter Expertise im Testen von Tiermodellen von Entzündungskrankheiten, stärken. Das Ziel dieses vierjährigen Projekts ist es, eine neue Klasse von Medikamenten zu entwickeln, die erfolgreich Tiermodelle von chronischen Autoimmunkrankheiten behandeln kann, um am Ende des Projekts in die Phase der klinischen Tests treten können.