BIOSS
Centre for Biological Signalling Studies

Gezielte Genom-Modifikation leicht gemacht

Freiburger Team erhält Preis für bestes genetisches Konstrukt im europäischen Vorentscheid des iGEM-Wettbewerbs für Synthetische Biologie.

 

Freiburger Team erhält Preis für bestes genetisches Konstrukt im europäischen Vorentscheid des iGEM-Wettbewerbs für Synthetische Biologie

Auf nach Boston: Das Team der Albert-Ludwigs-Universität hat sich für das diesjährige Finale der „International Genetically Engineered Machine Competition“ (iGEM), eines wissenschaftlichen Wettbewerbs für Synthetische Biologie, qualifiziert. Im europäischen Vorentscheid in Amsterdam/Niederlande erhielten die Freiburger Studierenden zudem einen Sonderpreis für ihr Forschungsprojekt.

Die Freiburger Gruppe, die den Namen „FreiGEM“ trägt, wird von BIOSS Centre for Biological Signalling Studies, dem Exzellenzcluster der Albert-Ludwigs-Universität, sowie dem Universitätsklinikum unterstützt. Sie setzt sich aus 18 Studentinnen und Studenten der Biologie, Medizin, Molekularmedizin, Pharmazie, Mikrosystemtechnik und Philosophie zusammen.

Für diesen Wettbewerb haben sich die Studierenden mit TALEs, einer neu entdeckten Klasse von DNS-Bindeproteinen, beschäftigt. TALEs können so hergestellt werden, dass sie Effektoren, die DNA schneiden können oder Gene an- und ausschalten, an einer beliebigen Stelle in der Erbinformation verankern. Da es TALEs erlauben, den Effektor gezielt in einem Genom einzusetzen, haben sie ein enormes Potential für die biologische Forschung sowie für gentherapeutische Anwendungen.

FreiGEM hat ein Verfahren entwickelt, mit dem TALEs nach einem Baukasten-Prinzip maßgeschneidert sowie wesentlich schneller, billiger und vor allem einfacher hergestellt werden können als bisher. Die Freiburger Nachwuchsforscher hoffen, diese Technologie dadurch noch mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich zu machen. Die Fachjuroren in Amsterdam sprachen FreiGEM einen Sonderpreis für den innovativsten BioBrick ­ die verwendeten DNA-Teile ­ zu. 

Der iGEM-Wettbewerb wird seit 2003 jährlich vom Massachusetts Institut für Technologie (MIT) in Boston/USA veranstaltet und richtet sich an Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die noch keinen Studienabschluss haben. Das Finale mit circa 50 Gruppen aus der ganzen Welt findet vom 2. bis 5. November 2012 am MIT statt. 18 europäische Projekte haben sich dafür qualifiziert, darunter fünf Teams aus Deutschland.

Hier gibt es ein ausführliches Interview mit dem FreiGEM 2012 team