Verleihung des Barbara-Hobom Preises
Namensgeberin Dr. Barbara Hobom und Prof. Michael Reth überreichen Forschungspreis für junge Wissenschaftlerinnen an Elina Kiss
Elina Kiss | Broccoli oder Rosenkohl verhindern das Auftreten bestimmter bakterieller Darminfektionen: Mit ihrem Vortrag im Rahmen der Verleihung des Barbara-Hobom Preises unterstrich Elina Kiss, finnische Doktorandin an der Spemann Graduiertenschule (SGBM) der Universität Freiburg, den Stellenwert ihres Forschungsprojekts, für das sie vom Exzellenzcluster BIOSS nun ausgezeichnet wurde. Dr. Barbara Hobom, ehemalige Biologin an der Universität Freiburg und Wissenschaftsjournalistin, und Prof. Michael Reth, Sprecher von BIOSS, überreichten der jungen Forscherin vor Fachkolleginnen und –kollegen im Rahmen des Symposiums „Signalling und Synthetic Biology“ den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Diese Auszeichnung wird jährlich für herausragende Forschungsprojekte in den Bereichen Synthetische Biologie, Signalling und Bioengineering verliehen. BIOSS unterstützt damit die Arbeit von jungen Wissenschaftlerinnen. |
Für Michael Reth als Vorsitzender der Jury, die den Barbara-Hobom-Preis vergibt, sind die Forschungsergebnisse von Kiss ein schönes wissenschaftlich belegtes Beispiel dafür, dass eine gesunde Ernährung die Funktion des Immunsystems positiv beeinflusst: Die aktuelle Preisträgerin untersucht in der Arbeitsgruppe von Prof. Andreas Diefenbach, am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, die Rolle von Zellen des angeborenen Immunsystems im Darm. Ihr besonderes Interesse galt den sogenannten „innate lymphoid cells“ (ILC) welche durch die Bildung zahlreicher Lymph-Cluster das Immunsystems des Darms mit aufbauen und uns so vor Darminfektionen und Entzündung schützen.
In ihrer Forschungsarbeit konnte Kiss zeigen, dass der Aryl Hydrocarbon Rezeptor auf den ILC die Bildung der Lymph-Cluster beeinflusst. Bestimmte Nährstoffe in Gemüsen wie Broccoli oder Rosenkohl aktivieren diesen Rezeptor, erklärt die Preisträgerin, und stärken so die ILC-Zellen und verhindern dadurch das Auftreten bestimmter bakterieller Darminfektionen.
Die Arbeit der jungen Forscherin der SGBM über den Zusammenhang von Umwelteinflüssen auf das Immunsystem wurde 2011 im renommierten Fachjournal Science veröffentlicht. Mit dem Preisgeld kann die Doktorandin den Effekt der Rezeptoren auf die ILC-Zellen noch genauer untersuchen. Dr. Barbara Hobom (rechts) und Prof. Dr. Michael Reth
(links) überreichen Elina Kiss, Doktorandin an
der Spemann Graduiertenschule, den Barbara-Hobom
Preis 2011.
Von links nach rechts: Dr. Barbara Hobom BIOSS-Sprecher Prof. Dr. Michael Reth, Maria Karlsson, Preisträgerin von 2010, Elina Kiss und Prof. Dr. Andreas Diefenbach bei der Preisverleihung.