2. Girls‘Day bei BIOSS
Neun der 24 Mädchen, die am 14. April bei BIOSS unterwegs waren, hätten Lust auch mal ein Praktikum in einem der besuchten Labore zu machen.
Besonders gefallen hat es den meisten, dass sie selbst etwas tun konnten. „Im Unterricht haben wir erst ein Mal mikroskopiert, dabei macht das so Spaß“, erklärte eine Achtklässlerin. „Wir haben schon dreimal mikroskopiert, aber das war nicht so toll wie hier“, erzählt eine andere. Die Schülerinnen hatten sich selbst aus der großen Auswahl an Plätzen und Angeboten des Girls‘ Day das für sie spannendste herausgesucht und waren aus Ulm, Freudenstadt, Neustadt und Breisach gekommen, um sich bei BIOSS umzusehen.
Alle Schultypen und Klassenstufen, von der 5. bis zur 12. Klasse, waren vertreten, einige Mädchen waren schon Girls Day erfahren, andere nutzten das Angebot zum ersten Mal. Manche brachten erhebliches Vorwissen mit, etwa aus einer Gentechnik AG am Gymnasium oder einem ‚Jugend forscht‘-Camp. Von 9.30 bis 14.30 Uhr besuchten die Schülerinnen in Achtergruppen insgesamt vier Labore und bekamen einen Eindruck von der Komplexität und der Vielfalt dessen, was sich hinter dem Begriff Signalforschung versammelt.
Virginie Lecaudey präsentierte ihre Fragestellung an leuchtenden Zebrafischen, in der Toolbox bei Andrea Weber ging es um Bakterien-DNA, Max Ulbrich zeigte leuchtende Moleküle unter dem Lasermikroskop und Giorgios Pyrowolakis erklärte seine Forschung mit Fruchtfliegen. Wie denn ein WissenschaftlerInnenalltag im Labor aussieht, wollte eine junge Dame wissen. „Jeden Tag anders, es gibt keine Routine. Warum? Weil noch keiner gemacht hat, was wir versuchen. Und dann klappt das meiste nicht und wir müssen herausfinden, wieso nicht.“ Fachliche Erläuterungen, selbst gucken und tun dürfen und der eigene Eindruck von Arbeitsplatz und Arbeitsmethoden, führten bei einigen Mädchen dazu, dass sie sich vorstellen konnten, beruflich später selbst so was zu machen. Bei den Fruchtfliegen wollte dann eine Schülerin wissen, ob man nicht noch nachts von Fliegen träumt? „Nur wenn ich ganz starkes Fieber habe“, kam schmunzelnd vom Postdoc.
Nach einem vollen Tag mit vielen neuen Eindrücken, lebhaftem Austausch mit BIOSS-ForscherInnen, TA‘s und anderen Teilnehmerinnen, machten sich die Schülerinnen auf den Heimweg, versehen mit Zertifikat und Infomappe, schicken Schreibgeräten und einem Schokokäfer. Diese Nacht begegnen vielleicht einigen von ihnen im Traum Bakterien, DNA und Fruchtfliegen, über die sie eine Menge gelernt haben.
9.828 Veranstaltungen, 359 Arbeitsgruppen und 125.513 Plätze, das ist laut Aktionsticker die Erfolgsbilanz diese bundesweiten Projekts, das Mädchen für männerdominierte technische und naturwissenschaftliche Berufe interessieren will. Wie der erste Girls‘ Day bei BIOSS, so hat auch dieser den Beteiligten Freude gemacht. Danke an alle, die Ihre Arbeitszeit für diese schöne Unterbrechung zur Verfügung gestellt haben.